ASE Música in Westfalen Ein anderer Ort ist möglich! "Otro lugar es posible"
Von 9.-23. Februar war ein 16-köpfiges Orchester aus Argentinien in Westfalen zu einer Konzerttournee unterwegs. Nicht ungewöhnlich? Doch! Die 16 Jugendlichen und ihre Begleiter sind nämlich keine Profis oder Musikstudenten, sondern kommen aus einem Armenviertel in Buenos Aires…
So kam der Stein ins Rollen Mit Musik fürs Leben lernen
"Abgewrackte Autos stehen am Straßenrand. Herrenlose Hunde streunen über den Asphalt. Kleinkinder schreien hinter Metallgittern. Es stinkt. Wir sind in einem Barrio, einem Elendsviertel im Bezirk San Fernando in der Millionenmetropole Buenos Aires. Zusammen mit einer jungen Frau aus Baden, die hier ein Jahr lang ihren Freiwilligendienst absolviert, ziehen wir um den Block und werfen einen Blick auf Häuser und Menschen...."
Damit fing es an:
Bericht von der Kirchenleitungsreise 2016
Präses Annette Kurschus Die möchte ich einladen!
Eingeladen wurden die Kinder und Jugendlichen von Präses Annette Kurschus.
Ein Barrio in Buenos Aires San Fernando
Während draußen irgendwo übersteuerte Musik dudelt und ein Motorroller mit der Schleifhexe bearbeitet wird, dringen sanfte Violinenklänge durch die halboffenen Fenster des Tageszentrums ASE.
Bericht von der Kirchenleitungsreise 2016
"Otro lugar es posible"- Ein anderer Ort ist möglich! Acción Social Ecuménica
Davon ist Sabino Ayala überzeugt. 2008 gründete der Pfarrer in Buenos Aires deshalb das Begegnungszentrum, in dem Kinder und Jugendliche willkommen sind. Hier ist ein Ort zum Spielen, Lernen, Musizieren und Kreativsein. Hier reicht man sich die Hände und packt gemeinsam Projekte an, statt sich mit Ellbogen und Faust durchzusetzen.
ASE – Acción Social Ecuménica nennt sich das Zentrum, das wöchentlich durchschnittlich 80 Kinder, 30 Jugendliche, 200 Familien und 20 Erwachsene erreicht. Ein besonderes Highlight ist das Kinder- und Jugendorchester ASE Música, das im Februar zu Gast in Westfalen war.
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Von +37 auf 0 in 24 Stunden
Vom argentinischen Sommer (+37 Grad Celsius) in den deutschen Winter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt:
Die Jugendlichen vom "ASE Música" sind gut in Deutschland angekommen und kein Gepäckstück ist verloren gegangen...
Bereit für den deutschen Winter Es ist kalt...
Jetzt heißt es erstmal warm anziehen und akklimatisieren. Denn am Sonntag steht schon der erste Auftritt auf dem Programm.
- Kinder aus Buenos Aires in der Bielefelder U-Bahn-Station am Hauptbahnhof
Erste Eindrücke
Erste Erfahrungen der ASE Musica in Deutschland: die Deutschen essen ganz schön viel zum Frühstück und U-Bahnen fahren auch oberirdisch.
Erste Interviews
Schon kurz nach der Ankunft waren die Medien für ein Interview zur Stelle.
Es sollte nicht das letzte sein...
Im Trompeten-Himmel Was für eine Auswahl!
Jazztrompeten: Musik abspielen
Auch Ausflüge stehen auf dem Programm.
Geübt wird überall und... ...bei jeder Gelegenheit
...auch in Turnhallen.
Liebe deinen Nächsten... ...egal woher der Nächste kommt
Kirsten Potz vom Amt für MÖWe, die mit Hilfe vieler engagierter Menschen den Besuch des Orchesters vorbereitet und die Argentinier in Westfalen begleitet hat, brachte den jungen Musikern Stoffrucksäcke von Brot für die Welt mit.
Aufschrift: "Liebe deinen Nächsten, egal woher der Nächste kommt".
Die wurden dann von jedem und jeder persönlich gekennzeichnet, mit Namen, Lebensmotto, Noten, anderen kleinen Zeichnungen. Alles drückte die Freude aus: Wir sind in Deutschland - kaum zu fassen!
Das erste Instrument, das sie mir gezeigt haben, war eine Geige und dabei bin ich geblieben, weil ich das toll finde.
- Mateo Echegarey, spielt seit fünf Jahren Geige
Sie spielen Cello Es war etwas ganz neues für uns. Wir haben ganz klein angefangen und schließlich haben wir ganz viel erreicht.
- Camila Carriaga, 18 Jahre alt
Erste Probe Einmal wie die Profis...
...auf einer Bühne zu stehen – das ist der große Traum der Kinder und Jugendlichen aus San Fernando.
Trotz der vielen neuen Eindrücke sind die Kids motiviert und diszipliniert bei der ersten Probe
im Kolpinghaus Bielefeld vor den Auftritten in Westfalen.
Tücken der Technik
Dirigent Emilio Pagano erklärt, wie man die komischen deutschen Notenständer entfaltet.
Auf zum ersten Auftritt
Ankunft in Künsebeck:
Instrumente müssen transportiert werden, und dann langsam erwärmt und gestimmt...
Konzerte
Auf dem Programm standen Konzerte in Schulen, Gemeindehäusern und Kirchen.
Die langen Tage in Schulen und Gemeinden waren eine Herausforderung, vor allem für die 11-13 Jährigen.
- Kuhlo Realschule Bielefeld
Unters Volk gemischt
Auch mit anderen Orchestern wurde musiziert.
Wie hier in der Lutherkirche in Altena mit der Musikschule Lennetal.
Und klar, wir sind müde, vom vielen Üben und Musizieren, aber dann zu sehen, wie es zusammen klingt und wir spielen, das ist alles was ich brauche.
Musik abspielen: Freude schöner Götterfunken
- Mateo, spielt seit sieben Jahren Geige
Die Leute hier sind liebenswürdig, sind nett, sie helfen uns und ich lerne ganz viel Neues. Ein Stück, das vor der Reise nie geklappt hat, zum Beispiel, gelingt uns plötzlich. Jede Probe, jedes Konzert bringt uns weiter. Das gefällt mir.
- Hilen, 19 Jahre, spielt seit 6 Jahren Cello.
Am andern Ende der Welt
Musik abspielen
Dass ich hier mit den anderen sein kann, ist etwas Großartiges, weil ich mir nie hätte vorstellen können, dass wir mal auf einen anderen Kontinent, in ein anderes Land reisen, um da zu spielen. Ich nehme die Landschaft mit, die Orte, dass wir 16 die ganze Zeit zusammen gelebt haben.
Und klar, wir sind müde, vom vielen Üben und Musizieren, aber dann zu sehen, wie es zusammen klingt und wir spielen, das ist alles was ich brauche. - Mateo
Ich nehme auch die Landschaft mit, das Zusammensein mit der Gruppe, die Erfahrung, die wir hier machen. Und ich bin auch ganz erstaunt, dass wir am anderen Ende der Welt sind. So etwas habe ich noch nie erlebt und mich überrascht einfach vieles. -
Elián
Was von der Reise bleibt Träume
Was von der Reise bleibt Träume
"Wir können von etwas anderem träumen und so werden wir alle wachsen."
Mein Traum ist weiter zu arbeiten an den Beziehungen, an der Fähigkeit, sich anzunehmen mit allen Unterschieden, etwas gemeinsam aufzubauen, zu schaffen. Ich möchte weiterhin dieses Orchester mit meiner Arbeit begleiten. Und auch davon träume ich.
Das hier ist etwas Großes, wie ein sehr großer Sprung, etwas das wir noch nie gesehen haben, wovon wir nur träumen konnten.
Und dabei ist es nicht geblieben. Ich meine, wir sagen nicht:
Okay wir sind nach Deutschland gefahren, fertig.
Sondern: Wir können von etwas anderem träumen und so werden wir alle wachsen.
Und was die ASE ganz allgemein angeht: Ich möchte, dass wir weiter machen mit unseren Angeboten und Freiräumen, mit dem Töpferworkshop, der Müttergruppe, mit allem, was wir schon haben und dass wir so die Lebensqualität der Kinder und ihrer Familien verbessern können.
- Camila Esteves, Sozialarbeiterin
Präses Annette Kurschus Daraus wird etwas entstehen
Ich hoffe, daß es für den einen oder die andere aus dem Orchester tatsächlich eine neue Zukunftsperspektive geben wird, von der sie möglicherweise früher noch gar nicht geträumt haben.
Videos und mehr
Wer mehr über die ASE und die Reise nach Deutschland erfahren möchte:
Hier gibt es Videos und weitere Informationen.
ASE San Fernando
Institucional ASE San Fernando:
Vorstellung der Arbeit der ASE
Das Orchester der ASE
Orquesta ASE San Fernando:
In diesem Video wird das Orchester vorgestellt.
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Diashow
ASE en alemania:
Nachbericht zur Deutschlandreise
Kirchenleitungsreise
Damit fing es an: Bericht von der Kirchenleitungsreise 2016.
Partnerkirche
Die Evangelische Kirche am La Plata ist mit der Ev. Kirche von Westfalen geschwisterlich verbunden.